Seit mehr als einem Jahrhundert genießen Deutschlands Industrie und Technik einen hervorragenden Ruf. Jetzt wollen die Tech-Start-ups des Landes mit einer Reihe von innovativen Hardware-Produkten diesen Ruf in die Zukunft führen.

Bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter liegt Bragi LLC derzeit auf Platz eins in Europa. Das Münchner Start-up hat für die Weiterentwicklung seiner In-Ear-Kopfhörer „The Dash" bereits 3,4 Millionen Dollar gesammelt (13-mal mehr als das ursprüngliche Finanzierungsziel). Die „Smart Headphones" bieten zahlreiche technologische Spielereien: So kann man nicht nur Musik speichern und hören, sondern auch Fitness-Aktivitäten aufzeichnen und Gespräche in Echtzeit übersetzen lassen.

Zu den weiteren Crowdfunding-Erfolgen aus Deutschland zählen LUUV, ein Plug-and-Play-Kamerastativ für wackelfreie Aufnahmen mit GoPro und Smartphone; Panono, eine kugelförmige Wurfkamera, mit der man Panorama-Bilder aus der Luft machen kann; und Tinkerbots, ein Spielzeug-Baukasten, aus dem man unendlich viele verschiedene Roboter bauen kann. Die Frage ist nun, ob diese vielversprechenden Innovationen auch auf dem Markt bestehen können.

Die Wall Street Journal bleibt jedenfalls skeptisch. Laut der US-Zeitung sei es besorgniserregend, dass so viele innovative Projekte in erster Linie via Crowdfunding (und dementsprechend mittels Produkt-Vorbestellungen) anstatt durch erfahrene Venture-Capital-Fonds oder in Zusammenarbeit mit den Riesen der Branche finanziert werden.

Doch laut der Industriezeitschrift Wired gibt es in Berlin immer mehr Accelerators, Incubators, Events und Konferenzen. In einem Interview mit den Financial Times sagte Ciarán O'Leary vom Berliner Venture-Capital-Fonds Earlybird, dass die zunehmend intensive Zusammenarbeit mit Silicon Valley vom Vertrauen in das Ökosystem zeuge.

Wie auch immer die Zeichen stehen: Mit dem vorhandenen Talent und dem Mangel an Exit-Strategien ist klar, dass die „Davids" und „Goliaths" Berlins besser früher als später miteinander tanzen lernen müssen.